Duygu Bayramoglu ist mit ihrer Firma INTO X Partnerin bei STELP. Sie entdeckte die Hilfsorganisation durch die sozialen Medien. Besonders beeindruckt war sie durch die direkte Berichterstattung von STELP-Gründer Serkan Eren während des Erdbebens in ihrer familiären Heimatregion in der Türkei. Angesichts ihrer Privilegien fühlt sie sich nun dazu berufen, etwas an Menschen mit weniger Glück zurückzugeben.
Interview
STELP: Bevor wir anfangen, was war eigentlich dein erster Berührungspunkt mit STELP?
Duygu Bayramoglu: Ich habe damals von STELP über die sozialen Medien erfahren. In den Stories von Karo Kauer, im Podcast von Paul Ripke sowie in einem öffentlich-rechtlichen Interview mit Serkan. Bis ich dann selbst letztes Jahr, vor allem durch das Erdbeben in der Türkei, das genau in der Heimat meiner Eltern war, seine Stories verfolgt habe. Wir hatten selbst kaum Kontakt zu unseren Angehörigen und Bekannten. Die Heimat meiner Eltern liegt genau im Zentrum des Erdbebens. Serkan hat aus erster Hand Infos liefern können, uns mitgenommen und das hat zu dem Zeitpunkt einfach gut getan. Sogar meinen Eltern, die ständig mit den Gedanken bei ihren Geschwistern, Tanten und Angehörigen waren, habe ich die Stories und Live-Berichterstattungen gezeigt. Wir hatten so das Gefühl, dass die Hilfe auch wirklich ankommt.
STELP: Was zeichnet das STELP Team für dich aus?
Duygu: Machen. Einfach machen. Und das ist wirklich der schwierigste Part, vor allem wenn man helfen will. Es werden einem ganz oft viele Steine in den Weg gelegt. Bürokratie, viele Menschen, die wissen wie es geht, und große Versprechen – bei STELP hat man das Gefühl, dass bei all der schlimmen Situationen und Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, einfach noch viel Hoffnung da ist und sich etwas bewegt. Dass ein Mensch Veränderungen bewirken kann und jeder Mensch zählt. Und ganz wichtig: STELP kann feiern!
STELP: Woher kommt deine Motivation, STELP zu unterstützen?
Duygu: Ich möchte meine Privilegien und die Zufälle des Lebens positiv nutzen. Jeder Mensch hat einen Impact, ob der positiv oder negativ ist, liegt in unserer Hand. Und ich möchte über alle meine Aktivitäten hinweg einen Beitrag leisten und wenn man so will, sollte alles den Bach runtergehen, will ich auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Ich war selbst 2014 als Journalistin mit einer Hilfsorganisation aus Stuttgart im Kriegsgebiet – als der IS damals an der syrisch-türkischen Grenze gemordet hat, haben wir zwei LKWs mit Hilfsgütern in die Region gebracht. Zuerst von der Regierung beschlagnahmt, war es ein Kampf, an unsere Spenden zu kommen, um sie vor Ort zu verteilen. In den Camps habe ich zum ersten Mal gesehen, wie die Menschen leben müssen, welche Verluste sie erleiden mussten und wie real der Krieg ist. Nur 10 km von uns weg sahen wir die Explosionen und nur eine Sache zwischen den jungen Frauen dort und mir machte den Unterschied aus: Mein Geburtsort. Dieses Privileg zu erkennen und es zu nutzen, sehe ich als meine Pflicht.
STELP: In kurzen Stichworten – Wofür steht STELP für dich?
Duygu: STELP steht für mich für Hoffnung. Im Türkischen sagt man: „iyilik iyidir“, zu Deutsch „Gutes tun, ist gut“. Und das beschreibt für mich STELP sehr treffend. Da sind Menschen, die einfach Gutes tun wollen. So selten und darum wichtig!
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