… und plötzlich riefen alle: „Feuer, Feuer, es brennt wieder“
Einer von drei Momenten auf Lesbos, in denen es mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat.
Über dem tristen, gefängnisähnlichen Flüchtlingscamp Kara Tepe, das Nachfolger-Camp von Moria, einige 100 Meter Luftlinie von unserem bunten Community Center Paréa entfernt, sieht man dicke Rauchwolken und hört schon bald die Feuerwehrsirenen.
Während ich mich zu jeder Sekunde auf Lesbos sicher gefühlt habe, ist das leider kein sehr ungewöhnlicher und doch so lebensbedrohlicher Zwischenfall für die Besucher des Centers – Kinder, Frauen, Männer, junge, alte, gebildete, kranke, ängstliche, neugierige, hoffnungs- und liebevolle Menschen wie du und ich. Menschen, die nach einer lebensgefährlichen Überfahrt über das Meer und nicht selten mehreren illegalen Pushbacks zurück aufs Wasser, für Monate und oft Jahre in Ungewissheit unter schlimmen Bedingungen im Camp ausharren, nicht arbeiten dürfen und auf die Entscheidung über ihren Verbleib warten müssen.
Für mich hat das Leid hier mehr als nur ein Gesicht bekommen und ich habe gemerkt, wie ich mit ganz wenig bereits ganz viel bewirken kann. Für mich waren es wenige Wochen meiner Zeit, die so unglaublich sinnvoll gefüllt waren – und das mit Leichtigkeit.
Ob im Womenspace Nägel lackieren oder Henna Tattoos malen, die neue Bibliothek einräumen, Spiele spielen, Plakate und Social Media Content erstellen oder Aufenthaltsbereiche putzen, zwischendurch die Musik aufdrehen und durch ausgelassenes Tanzen den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Wer die Möglichkeit & Kapazität hat und sich bereit fühlt oder darüber nachdenkt, so etwas zu tun – meldet euch bei STELP!
Du bist auch interessiert an einem Einsatz als Volunteer im Ausland? Mehr Informationen dazu findest du hier.