Wie bin ich auf die Idee gekommen, in den Semesterferien auf die Insel Lesbos zu reisen und dort für einen Monat im Community Center Parea vor Ort aktiv Hilfe für flüchtende Menschen zu leisten? Vor dem gebuchten Flug und der Zusage, konnte ich der Frage keine 100 prozentige Antwort geben. Es war eher eine spontane Entscheidung. Eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, die sich spannend, aber auch richtig angefühlt hat. Dazu aber später mehr.
Das Community Center Parea ist ein Ort, wo viele unterschiedliche Persönlichkeiten, Kulturen und Geschichten aufeinandertreffen. Ein Ort, an dem den Menschen ein Stück weit Sicherheit, Freude und Würde zurückgegeben werden kann. Alle Menschen, denen oftmals genau diese wichtigen Werte nicht gewährt wurden und sie im Flüchtlingscamp Mavrovouni vor Ort die Zeit voller Hoffnungslosigkeit und Zukunftsängsten verbringen.
Zu meinen Aufgabenbereichen vor Ort in Parea gehörte die Arbeit im Laundry Service, die Ausgabe von Hygieneartikeln im Free Shop und die Organisation bzw. Logistik für die Kleidung und Güter, die gespendet wurden.
Gemeinschaftliche Menschlichkeit und Hoffnung im Community Center Parea auf Lesbos
Auch wenn die Arbeit einen großen Teil meiner Zeit vor Ort einnahm, war dies nicht das Wichtigste. Viel bedeutsamer war der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Helfer:innen, Community Volunteers und den Geflüchteten. Es stellte sich schnell heraus, dass alle von einer Vision getrieben waren, nämlich der absoluten Menschlichkeit. Unabhängig von jeglicher Kultur, Herkunft oder Aussehen. Ich habe ein derartiges Empfinden bisher noch nie erlebt. Ich bin überzeugt, dass dieses Gefühl die meisten vor Ort erreicht hat und sogar Menschen, die Schicksalsschläge erlebten, ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Denn all das spiegelt das bunte, weltoffene und liebevoll eingerichtete Community Center Parea wider.
Auf der Rückfahrt habe ich mir die Frage über die Idee des Einsatzes erneut gestellt und konnte das Erlebte Revue passieren lassen. Freundschaften sind bis heute entstanden und das Gefühl, ein solches Privileg zu haben, in einem demokratischen und wohlhabenden Land geboren zu sein, hat sich noch mehr verfestigt.
Für alle, die sich ebenfalls für einen Einsatz im Ausland interessieren und die aktuelle Lebenssituation es hergibt, möchte ich noch weitergeben, dass Arbeit immer benötigt wird und man mit kleinen Dingen einen sehr großen Impact erreichen kann!
Du bist auch interessiert an einem Einsatz als Volunteer im Ausland? Hier findest du mehr Informationen dazu.
