Aufenthalt auf Lesbos
Im Oktober 2023 habe ich einen Monat auf der griechischen Insel Lesbos verbracht und in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation LeaveNoOneBehind das Parea Community Center unterstützt. Neben LNOB sind im Parea Community Center 11 weitere Organisationen vor Ort, welche sich mit Angeboten wie einer Rechtsberatung, psychologischer Hilfe, einer Essensausgabe usw. für Geflüchtete einsetzen.
Meine Motivation
Seit September 2021 engagiere ich mich ehrenamtlich in Stuttgart beim Non-Profit Café Natan, dessen Gewinn in die humanitären Projekte von STELP fließt. Nach dem Studium habe ich mich dazu entschieden, einen Auslandseinsatz mit STELP zu machen, um mir selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und um zu sehen, wie die Spenden eingesetzt werden.
Arbeit vor Ort
Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen habe ich von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr die Menschen vor Ort unterstützt. Dabei habe ich auch mit Community Volunteers zusammengearbeitet – Menschen, die selbst Geflüchtete sind. Meine Arbeitsstationen waren der Container mit Waschmaschinen und Trocknern, der Freeshop, die Kleiderausgabe und der Storage Container. Alle paar Tage wurde ich einer neuen Station zugeteilt. In der ersten Station habe ich dabei geholfen, die Wäsche der Geflüchteten zu waschen, zu trocknen und zu falten. Je nachdem, wie viel Wäsche wir angenommen haben, konnten wir die Wäsche den Geflüchteten am selben Tag oder 1- 3 Tage später wieder zurückgeben. Im Freeshop haben wir Sachspenden wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Duschgel und Socken ausgegeben. In der Kleiderausgabe habe ich bei der Sortierung und Ausgabe der Kleidungsstücke geholfen. Im Storage Container haben wir Sachspenden sortiert, gezählt und in Kartons verpackt.
Fazit
In den 4 Wochen, die ich auf Lesbos verbracht habe, konnte ich mehr über die Situation an den europäischen Außengrenzen erfahren und viele neue Leute kennenlernen. Der Einsatz hat mir vor Augen geführt, wie privilegiert ich allein aufgrund meines deutschen Passes bin und wie viele Türen mir dadurch offen stehen, die Anderen verschlossen bleiben. Der Auslandseinsatz hat mir gezeigt, dass alltägliche Dinge, die ich als selbstverständlich sehe, wie beispielsweise jeden Tag ein frisches Paar Socken anzuziehen, für viele Menschen überhaupt nicht selbstverständlich sind und dass man diese Dinge mehr wertschätzen sollte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mit STELP ins Ausland gehen durfte und so viele Eindrücke sammeln durfte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Aufgrund des Besuchs der STELP- Infoveranstaltung zu Auslandseinsätzen, den Briefings mit der Volunteerkoordinatorin von STELP und dem Interview mit der Volunteerkoordinatorin von LNOB habe ich mich sehr gut auf dein Einsatz vorbereitet gefühlt und hatte eine wirklich positive Erfahrung. Wenn Ihr also die Möglichkeit habt, mindestens einen Monat auf Lesbos zu verbringen, lege ich Euch ans Herz, Euch bei STELP zu melden und die nächste Infoveranstaltung zu Auslandseinsätzen zu besuchen.
Du bist auch interessiert an einem Einsatz als Volunteer im Ausland? Mehr Informationen dazu findest du hier.