STELP-Gründer Serkan Eren besuchte in den vergangenen zwei Wochen von STELP finanzierte Suppenküchen und eine Zeltschule in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Eren musste über Seiyun, dort ist die international anerkannte Regierung an der Macht, in das von den Huthi-Rebellen kontrollierte Gebiet ein- und ausreisen. Die 24-Stunden lange Fahrt über die Wüste und Minenfelder war extrem gefährlich.
„Nur wenige Stunden, bevor Sanaa bombardiert wurde, konnte ich die Stadt gerade noch so verlassen“, sagt Serkan Eren. „Die Huthi-Rebellen hatten mehrere Tage lang meinen Pass, ich hatte wirklich Sorge, dass ich dort nicht mehr rauskomme“, erklärt der Aktivist. Nach den Luftangriffen auf Sanaa sorgt er sich nun um die STELP-Mitarbeitenden vor Ort und um die rund 2000 Kinder, die STELP täglich mit einer Mahlzeit versorgt.
Jemen versinkt im Chaos
„Das Land ist in einem extrem schlechten Zustand. Die ganze Bevölkerung leidet unter großer Armut und an Hunger. Ich war wirklich schon in vielen Krisenregionen auf dieser Welt, aber der Zivilbevölkerung Jemens fehlt es wirklich an allem“, berichtet er von seinen Eindrücken. „Unter den Huthis versinkt das Land im Chaos. Die Rebellen haben einfach keine Erfahrung in der Führung eines Staates. Überall liegt Müll, der Verkehr funktioniert nicht mehr und eine Verwaltung existiert quasi nicht“, beschreibt er die Situation vor Ort. „Die Leidtragenden sind wieder einmal die Kinder und die Zivilbevölkerung“, so Eren weiter.