Am 8. September, in der Nacht von Freitag auf Samstag, erschütterte eine Serie verheerender Erdbeben große Teile Marokkos. Mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala war das Beben in weiten Teilen des Landes zu spüren, die Fläche dabei fast so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen zusammen. Das Epizentrum lag laut den Behörden etwa 72 Kilometer von Marrakesch entfernt. Die Vereinten Nationen berichteten bereits von verheerenden Folgen für die Bewohner*innen der umliegenden Dörfer. Insgesamt sollen laut Unicef rund 300.000 Menschen von den Erschütterungen betroffen sein, 100.000 davon Kinder. Auch die Zahl der Verstorbenen steigt weiter an, inzwischen liegt die Zahl bei fast 3.000 Toten.*
Vor allem in abgelegenen Bergdörfern im Atlasgebirge wird dringend Hilfe benötigt. Dort wurde vielen Familien durch die Beben alles genommen, teilweise sind ganze Dörfer nicht mehr wiederzuerkennen, die Häuser vollkommen zerstört. Doch leider sind genau diese Dörfer oft schwer zu erreichen, sodass Hilfe nur sehr schleppend ankommt.
STELP vor Ort in Marokko
Um sich einen Überblick von der Situation zu verschaffen und zu bestimmen, welche Hilfsgüter benötigt werden, war unsere Projektkoordinatorin Oona Hubrich mit unseren Partner:innen Helping Hands Africa und Alofoq Charity Association kurz nach den Erdbeben vor Ort. Um die Bergdörfer zu erreichen, mussten sie mit den Hilfsgütern stundenlang durch das Gebirge laufen. Dort offenbarte sich den Helfer:innen ein katastrophales Ausmaß der Zerstörung.
Was konnte bisher erreicht werden?
Dank euren Spenden konnten bereits Lebensmittel, Kleidung und andere wichtige Hilfsgüter, darunter rund 60 Zelte (weitere 80 sollen folgen), in die Dörfer gebracht werden. Zwar sind die Zelte verhältnismäßig groß und zudem wasserdicht, trotzdem bieten sie selbstverständlich keine dauerhafte Lösung für die Bewohner:innen vor Ort. Auch im Hinblick auf den bevorstehenden Winter wird hier nun dringend weitere Hilfe benötigt, um den Wiederaufbau voranzutreiben.
Das haben wir geplant:
Die Marokkaner:innen zeigen große Solidarität mit den Betroffenen und liefern bereits eigenständig viele Hilfsgüter wie Lebensmittel in die Regionen, daher werden wir uns in Zukunft vermehrt auf die Unterbringung der Betroffenen fokussieren. Vorrangig werden wir dabei in den Gegenden aktiv sein, in denen wenige bis keine anderen Hilfsorganisationen tätig sind, da dort oft die komplette Infrastruktur und Zugangswege versperrt oder nicht mehr vorhanden sind. Mit der Hilfe und durch die gute Kommunikation mit unseren Partnerorganisationen können wir bedarfsgerecht arbeiten, somit kommt unsere Hilfe auch dort an, wo sie am meisten gebraucht wird.
Wir möchten an dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere beiden Partnerorganisation Helping Hands Africa und Alofoq Charity Association richten, ohne deren Unterstützung eine so schnelle Reaktion nicht möglich gewesen wäre. Und natürlich möchten wir auch euch danken! Nur wegen eurer unermüdlichen Unterstützung und Spendenbereitschaft konnten wir bereits viele Güter in die entlegenen Dörfer liefern.
*(Stand: 17.09.2023)
Einblicke in unsere Arbeit findet ihr hier: