Bihac, Bosnien und Herzegowina
Als Mirsada Hodžić vor 31 Jahren ihre geistig behinderte Tochter zur Welt brachte, hatte sie Glück. Sie lebte in guten Verhältnissen und bezeichnet sich selbst als “relativ privilegiert”. Doch sie merkte schnell: sie und ihre Tochter sind auf sich selbst gestellt – Hilfe vom Staat werden sie keine erhalten. Da fragte sich die Mütter, wie es dann wohl erst ärmeren Menschen ergehen müsse, die nicht die Möglichkeit hätten, sich externe Unterstützung oder Hilfe zu suchen.
Gemeinsam mit anderen Mamas von behinderten Kindern gründete sie deshalb 2000 den Verein „Radosti Druzenja„, was übersetzt so viel bedeutet wie “Die Freude am Zusammensein”. Zusammen mit anderen Freiwilligen bauten sie eine Begegnungsstätte für geistig behinderte Kinder und Erwachsene auf. Einen Ort, in dem man sich um die Menschen sorgt, sie betreut und in dem Kinder Schulunterricht erhalten. Eine kleine Oase für Menschen, die sonst oft vergessen werden. Unterstützung vom Staat bekommt sie auch heute nicht. Ab und zu seien öffentliche Gelder für ihren Verein angekommen, doch seit einiger Zeit lebe der Ort komplett von Spenden.
STELP übernimmt Fixkosten
In Bosnien-Herzegowina sind Menschen mit Behinderung in fast allen politischen und gesellschaftlichen Strukturen benachteiligt. Vom Staat bekommen sie kaum eine Unterstützung und das obwohl Bosnien-Herzegowina 2010 die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert hat. Viel geändert hat sich seitdem nicht. STELP unterstützt die Einrichtung finanziell und übernimmt die Fixkosten des Hauses, damit das Projekt auch weiterhin bestehen bleiben kann.
Bei ihrem Hilfseinsatz vor Ort in Bosnien besuchte STELP-Gründer Serkan gemeinsam mit seinem Team auch weitere Projekte, die eine einmalige Unterstützung von uns erhalten.
Auch diese Projekte in Bosnien und Herzegowina unterstützt STELP:
So schaute unser Team bei der Hilfsorganisation MERHAMET, die sozial benachteiligte Menschen mit Essen versorgt, vor Ort in Bihac vorbei. „Ob sie Christen, Moslems, Bosniaken oder Serben sind, ist völlig egal”, erklärt Fikret Draganovic, der Leiter des Vereins. Über 250 Mahlzeiten kochen er und seine Volunteers täglich für die Ärmsten in Bihac. Viele der Lebensmittel bauen sie selbst an. STELP steuerte eine Palette an Lebensmitteln bei, die für die nächsten Monat die Versorgung der Menschen sicherstellt.
Außerdem unterstützen wir Blind Spots mit einer einmaligen Zahlung. Angesichts der massiven Aufrüstung des europäischen Grenzschutzes sind viele Flüchtende unfreiwillig gezwungen, für eine unbestimmte Zeit in der bosnischen Grenzregion auszuharren. Sie finden dort in Zelten oder Baracken notdürftig Zuflucht. Blind Sposts hilft Flüchtenden unter anderem bei baulichen Maßnahmen wie der Isolierung ihrer Räumlichkeiten. Die Aktivist:innen wurden vor kurzem während ihrer Arbeit von Faschist:innen angegriffen und ihre Werkzeuge wurden gestohlen. STELP ersetzt diese und unterstützt mit einer Geldspende.
Ein Herzensprojekt unseres Gründers Serkan Eren ist ein kleiner Supermarkt in Bihac, auch den unterstützen wir einmalig finanziell. Der Besitzer des Ladens, Asim, war selbst Flüchtender während des Jugoslawienkrieges und musste seine Heimat verlassen. Nun kümmert er sich in seinem kleinen Supermarkt um Flüchtende. Erlässt sie hinter seiner Ladentheke ihr Handyaufladen oder versorgt sie mit dringend benötigten Lebensmitteln.