„Durch die Gespräche auf Lesbos werden diese Schicksale greifbar, die Betroffenen erhalten Gesichter. Aber ich habe auch Mut gewonnen, denn ich bin vielen kämpfenden, starken und inspirierenden Menschen begegnet.“ – Volunteer Nora auf Lesbos

Nora war als Volunteer mit der Partnerorganisation "LeaveNoOneBehind" für einen Monat auf Lesbos und hat sich ehrenamtlich im Center Paréa Lesbos engagiert.

Lesbos – irgendwie ist mir dieser Ort über die letzten Jahre immer wieder begegnet. Ich las über die schrecklichen Zustände in Moria und die fehlende Menschlichkeit an der Außengrenze Europas. Je mehr ich über die Situation wusste, desto weniger ließ mich das Ganze los. Und gleichzeitig überkam mich ein Gefühl der Ohnmacht.

Ich machte mich auf die Suche nach einem Ort der Solidarität. Meine Entscheidung fiel auf das Community Center Paréa – ein Ort des Austauschs und gleichzeitig eine kleine Oase. Hier treffen verschiedenste Menschen aufeinander und schaffen gemeinsam einen Platz der Begegnung und Vielfalt. Ich durfte bei Leave No One Behind mithelfen. Dort ist man vor allem in der «Laundry» und im «Freeshop» für Hygieneartikel involviert.

Die Situation auf Lesbos ist medial in den Hintergrund gerückt. Doch viel hat sich leider nicht verbessert oder geändert. Noch immer kommen Menschen auf Lesbos an – in der Hoffnung auf Sicherheit. Gleichzeitig finden illegale Pushbacks statt – ein Vorgehen der griechischen Küstenwache, das Menschen auf der Flucht in Lebensgefahr bringt und ihnen ihr Recht auf das Stellen eines Asylantrags verwehrt. Auch nach Moria ist es nicht zu einer menschlichen Lösung gekommen. Im Lager Mavrovouni leben Geflüchtete auf engstem Raum, direkt dem Meer und dem Wetter ausgesetzt.

Erst als ich im Flugzeug sitze und die Insel unter mir immer kleiner wird, habe ich die Möglichkeit und Ruhe, über den Monat auf Lesbos vertieft nachzudenken. Jeder Tag war intensiv. Und nun kann ich Lesbos genauso verlassen, wie ich gekommen bin. Ich habe die Freiheit, umherzureisen. Und warum? Weil ich zufälligerweise an einem Ort geboren wurde, welcher mir mit der Staatsbürgerschaft ermöglicht, fast gänzlich frei über meinen Aufenthaltsort zu entscheiden. Was habe ich dafür geleistet? Absolut nichts.

Auf Lesbos werden Schicksale greifbar

Dass wir in Europa an Menschlichkeit verlieren, hat schreckliche Auswirkungen – Auswirkungen auf Menschen. Ich fühle mich keinesfalls weniger ohnmächtig als vor dem Aufenthalt. Und ich empfinde Unverständnis darüber, wie die Politik an der europäischen Außengrenze mit den Schicksalen von Geflüchteten umgeht. Durch die Gespräche auf Lesbos werden diese Schicksale greifbar, die Betroffenen erhalten Gesichter. Aber ich habe auch Mut gewonnen, denn ich bin vielen kämpfenden, starken und inspirierenden Menschen begegnet.

Zu denken, mein Volunteer-Aufenthalt habe irgendetwas an der politischen Situation an der europäischen Außengrenze geändert, wäre utopisch. Aber vielleicht – und hoffentlich – schaffen Projekte wie das Community Center Paréa eine Alternative zum politischen Versagen. So wie ich Paréa wahrgenommen habe, ist es unverzichtbar, solche Orte für Menschen auf der Flucht aufrechtzuerhalten.

Meine Privilegien sind mir nochmals vor Augen geführt und bewusst geworden. Die Zeit auf Lesbos hat mir gezeigt, dass ich meine Privilegien nutzen kann – und dass es meiner Meinung nach auch meine Pflicht ist, für Menschlichkeit und gegen das europäische Grenzregime einzustehen.

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