Mittlerweile sind wir auf drei Kontinenten und in 15 Ländern aktiv. Unser Ziel: möglichst schnell und effizient helfen. Wie das funktioniert? Dank unserer Partner:innen vor Ort in den Projektländern! Sie sprechen die Landessprache, sind gut vernetzt, haben wichtige Kontakte und vor allem kennen die die Begebenheiten vor Ort. Um unsere sogenannten “Supporter on Site” besser kennenzulernen, stellen wir sie Euch in unserer Interview-Reihe vor.
Eine von ihnen ist Katharina aus dem Irak, die mit ihrem Verein Hand für Hand e. V. ihren Fokus auf die Unterstützung jesidischer Binnengeflüchteter legt.
STELP: Stell Dich uns doch kurz einmal vor: Wer bist Du und in welchem Land arbeitest Du mit STELP zusammen?
Katharina: Hallo! Ich bin Katharina Dönhoff und lebe mit meiner Familie in Berlin. Neben meiner beruflichen Tätigkeit liebe ich es zu reisen und verschiedene Menschen und Kulturen kennenzulernen. Ich würde mich als gesellig bezeichnen und genieße es, Menschen in ihrer Diversität zu treffen und zu vernetzen. In meiner Freizeit entspanne ich gerne in der Natur, streife durch Wälder oder bin am Wasser. Mit STELP arbeiten wir eng mit unserem Verein HAND FÜR HAND im kurdischen Nordirak zusammen. Darüber hinaus beschäftige ich mich viel mit Reflexion, kommuniziere gerne mit anderen Menschen und entwickle gemeinsam mit ihnen Ideen.
STELP: Was machst du beruflich?
Katharina: Ursprünglich habe ich visuelle Kommunikation studiert. Seitdem arbeite ich hauptberuflich als Fotografin und bin auch seit vielen Jahren in Kunstprojekten im pädagogischen Kontext involviert. Der kreative Umgang mit Kindern in diesen Projekten bildet eine wichtige Brücke zu unserem ehrenamtlichen Engagement mit STELP.
STELP: Wie bist du zu der Arbeit mit STELP gekommen und wie lange bist Du schon „Supporter on Site“?
Katharina:Mit unserem Verein HAND FÜR HAND arbeiten wir bereits seit einiger Zeit mit dem Projekt LIEBE IM KARTON zusammen. Durch diese Zusammenarbeit sind wir eng mit dem Gründer Tobias Winkler verbunden. Er hat uns auf die Idee gebracht, uns näher mit STELP zu beschäftigen. Als wir uns dann genauer mit STELP auseinandergesetzt haben, hat uns der Ansatz, die Ausrichtung und die konsequente Umsetzung des Projekts sofort überzeugt. Es war klar, dass unsere Organisationen sehr gut zusammenpassen und dass eine zielführende und pragmatische Zusammenarbeit möglich ist. Also haben wir beschlossen, als „Supporter on Site“ aktiv zu werden.
STELP: Warum liegt dir dein Projekt so sehr am Herzen?
Katharina: Mein Engagement für dieses Projekt begann mit meinem ersten Besuch im kurdischen Teil des Iraks, der eigentlich eher zufällig zustande kam. Wir waren auf einer Reise in der Osttürkei unterwegs und entschieden uns spontan, über Land in den kurdischen Teil des Iraks zu reisen. Dort besuchten wir einige Flüchtlingscamps und sahen mit eigenen Augen, wie die Menschen dort seit Jahren auf sich allein gestellt waren. Die Armut und die Perspektivlosigkeit, die ich dort sah, haben mich tief berührt. Besonders die Kinder haben mich beeindruckt – ihre neugierigen und wachen Augen, die trotz allem Leid noch Hoffnung ausstrahlten. Es brach mir das Herz zu sehen, dass sie keine echte Chance auf eine bessere Zukunft hatten, einfach nur, weil sie zufällig in diese Welt hineingeboren wurden.
Das konnte ich nicht einfach ignorieren. Für mich ist es eine Frage der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Ich sehe es als unsere Pflicht an, die wir in Frieden und Reichtum leben, denjenigen zu helfen, die weniger Glück haben. Seit diesem prägenden Erlebnis erfüllt es mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich sehe, wie Kinder sich freuen, wenn ihre Bedürfnisse auch nur ein klein wenig ernstgenommen werden. Es gibt mir Hoffnung und motiviert mich, weiterhin alles in meiner Macht Stehende zu tun, um diesen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
STELP: Welche Art von Arbeit bereitet dir bei deinem Projekt am meisten Freude?
Katharina: Was mir wirklich Freude bereitet, ist die Entwicklung von Ideen, die einen tieferen Sinn haben. Besonders gerne arbeite ich dabei im Team, gemeinsam mit anderen Menschen. Es ist unglaublich bereichernd, verschiedene Perspektiven und Ideen zusammenzubringen. Ich liebe es, diese Ideen zu vernetzen – ich nenne es gerne „connecting the dots“ – sei es mit anderen Ideen, Menschen, Organisationen oder Unternehmen. Diese Vernetzung ist für mich ein entscheidender Schritt, um unsere Visionen und Projekte letztendlich zu realisieren. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie aus einer anfänglichen Idee durch gemeinsame Arbeit und Zusammenarbeit etwas Konkretes entsteht.
STELP: Hast Du ein Lebensmotto?
Katharina: Fällt der Föhn in die Wanne, war das sicher deine letzte Panne!
