In den letzten drei Wochen haben wir insgesamt sechs verschiedene Orte in ganz Griechenland besucht. Das größte Problem, das uns die Parnteroganisationen schilderten, ist die fehlende medizinische Versorgung in den Camps für Menschen auf der Flucht.
Und das betrifft ganz Griechenland. Der Grund? Bis vor wenigen Wochen kümmerten sich das Ministerium für Migration und das Ministerium für Gesundheit um die medizinische Versorgung. Doch nun übernimmt die Internationale Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen diese Aufgabe. Sie beauftragen andere NGOs, Ärzte und medizinisches Personal. Das Problem: Wir befinden uns derzeit in einer Übergangsphase. Die Ministerien haben ihre Arbeit eingestellt, aber das neue Personal ist noch nicht vor Ort. Niemand weiß, wie lange diese Übergangsphase noch andauern wird.
NGOs arbeiten in provisorischen „Klinken“
Die einzigen, die diese Lücke derzeit füllen, sind Hilfsorganisationen wie Medical Volunteers International (MVI). Sie haben in Athen und auf Kos „Kliniken“ eingerichtet, in denen Menschen auf der Flucht kostenlose medizinische Versorgung erhalten. Sie nennen die Räume, die nur provisorisch eingerichtet sind, „Klinik“. Doch ihre Liegen sind aus Wasserträgern gebaut. Es fehlt am Nötigsten.
Zudem fahren sie mit ihren Rucksäcken zu Orten, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten, und behandeln diese kostenlos und bauen mobile Versorgungsstationen vor den Camps auf.
„Die Menschen kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen zu uns“, erklärt Teresa, medizinische Koordinatorin von MVI auf Kos. „Manche haben eine bakterielle Entzündung, heute hatten wir beispielsweise jemanden, der eine Verletzung am Fuß hat und dringend Antibiotikum braucht. Andere haben sich ein Virus eingefangen. Unter den unhygienischen und beengten Bedingungen im Camp, verbreiten sich Krankheitserreger extrem schnell. Auch schwangere Frauen und chronisch kranke Patient:innen werden vom Team von Medical Volunteers International behandelt.“
STELP unterstützt unter anderem MVI bei der Finanzierung der Kliniken in Athen und Kos. Außerdem finanzieren wir auf Chios Taxi-Transporte gemeinsam mit Offene Arme für Geflüchtete zum Krankenhaus und unterstützen in Kavala Northern Lights Aid beim Betrieb ihrer medizinischen Notfallversorgung.
Laut der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen hat jeder Mensch das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen gewährleistet. In den griechischen Camps wird dieses Recht derzeit nicht beachtet!