Ein „normaler“ Tag auf Lesbos mit Europe Cares im Paréa Center:
8:30 Uhr – Der Tag beginnt. Heute ist der 14. September 2023. Ich wohne im Stelp Apartment, eine 4er WG mitten in Mytilini. Gemeinsam mit meinen 3 Mitbewohnerinnen machen wir uns bereit für den Tag.
9:00 Uhr – Abfahrt von der Stelp WG. Mit meinem geliehenen Fahrrad starte ich Richtung Paréa Center, was ca. 20 Fahrradminuten außerhalb von Mytilini liegt, alternativ wäre auch Busfahren möglich.
9:30 Uhr – Morgen Meeting. Bei einem kleinen gemeinsamen Frühstück werden die Aufgaben des Tages besprochen und über die tagesaktuelle politische Situation informiert. Täglich werden verschiedene Workshops angeboten, von Music Sessions, Volleyballturnieren über Gartenarbeit, Englisch Unterricht bis hin zu Rechtlicher Beratung oder Psychologischer Betreuung. Insgesamt sind elf unterschiedliche Organisationen im Paréa Center aktiv.
10:00 Uhr – Das Paréa Center öffnet für die Menschen. Im Facility Team war es meine Aufgabe das Paréa Center technisch am Laufen zu halten. Während meiner Zeit auf Lesbos bestand die Hauptarbeit darin Sitzgelegenheiten zu reparieren und Schattenplätze zu schaffen.
13 Uhr – Essenausgabe. Zusätzlich zum Angebot von heißer Schokolade, Tee und Kaffee, gibt es täglich ein Mittagessen. Sind alle Gäste mit Essen versorgt, essen wir Volunteers. Meistens gibt es Reis oder Nudeln mit Gemüse, Linsen oder Kichererbsen.
15:00 Uhr – Das Paréa Center schließt für die Menschen. Die nächste Stunde nutzen wir, um aufzuräumen und uns auf den nächsten Tag vorzubereiten.
16:00 Uhr – Auf dem Heimweg werden Pläne für das Abendprogramm geschmiedet. Eine Runde schwimmen oder ein gemeinsames Abendessen in einer griechischen Taverna – es gibt immer genug Möglichkeiten, damit es einem nicht langweilig wird.
21:00 Uhr – Zusammen mit anderen Volunteers lassen wir den Abend bei einem Feierabenddrink ausklingen.
Nachwort:
Auch wenn die Angebote im Paréa Center nicht die Ungerechtigkeit, welche den Menschen widerfährt, aufhalten kann, schafft es dennoch einen Ort zum Ausruhen, zum Ablenken, zum Lachen und um Kraft zu tanken. Ein Freund meinte zu mir: „Weißt du, hier in Paréa werden vielleicht nicht spürbar Leben gerettet – aber man rettet Herzen. Man begegnet Menschen mit Menschlichkeit.“