Am 6. Februar 2023 bebte die Erde in großen Teilen der Türkei und Nord-Syriens. Mehr als 60.000 Menschen verloren ihr Leben, Hunderttausende ihr Zuhause. Zwei Jahre später ist die Lage in den betroffenen Regionen, insbesondere im Erdbebenzentrum in der Region Hatay, immer noch katastrophal. Die Gegend rund um Hatay wurde bisher kaum wieder aufgebaut.
„Die Menschen hier sind weiterhin dringend auf Unterstützung angewiesen. Viele leben noch immer in Containerdörfern oder haben die Region verlassen. Von einem normalen Leben ist hier nicht viel zu spüren“, erklärt Serkan Eren, Gründer von STELP e. V. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir gemeinsam mit unseren Partner:innen vom ISS Netzwerk am Mittwoch die Eröffnung der Kindertagesstätte in Hatay feiern können. Hier finden 100 Kinder einen sicheren Raum, um zu spielen, Freund:innen zu treffen und ihre Traumata zu verarbeiten.“
Bereits 24 Stunden nach den verheerenden Erdbeben leistete STELP e. V. damals Soforthilfe, ein Team verteilte Decken, Zelte und frisches Wasser an die Überlebenden. Gemeinsam mit dem Fußballverein Galatasaray Istanbul wurde ein Containerdorf im Kahramanmaraş finanziert, das als temporäre Unterkunft für viele Familien dient. Mit der finanziellen Unterstützung von STELP e. V. konnte das ISS Netzwerk nun eine weitere, wichtige Maßnahme in der langfristigen Hilfe umsetzen: den Bau einer Kindertagesstätte in der Region Hatay.
Bau der Kita in der Türkei als wichtiger Schritt für Entwicklung der betroffenen Kinder
In einer der am stärksten betroffenen Gebieten können nun 100 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren einen sicheren Ort finden, an dem sie nicht nur betreut werden, sondern auch Bildung, Spiel und ein Stück Normalität erleben können. „Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, den Jüngsten einen Ort der Sicherheit und Stabilität zu bieten. Der Bau dieser Kita ist ein wichtiger Schritt, um den Kindern eine Grundlage für ihre weitere Entwicklung zu geben und ihnen zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten“, sagt Serkan Eren weiter.
In der Region Hatay leben immer noch Tausende Menschen in provisorischen Unterkünften. Der Wiederaufbau der Region verzögert sich weiterhin. In einigen Gebieten dürfen aufgrund der erneuten Erdbebengefahr keine neuen Häuser errichtet werden, auch deshalb ist die Abwanderung aus dem Gebiet extrem hoch. Doch auch für die Menschen, die vor Ort bleiben möchten, wurden bisher nur wenige Mehrfamilienhäuser in den erdbebensicheren Bergregionen errichtet. Die meisten der Menschen warten weiterhin auf Hilfe und vor allem auf den Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser.